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Neue Ziele für Auslandspraktika – Erfahrungsberichte aus Polen und Frankreich

Impressionen Frankreich

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Die Autorin (Beitrag Frankreich)

Impressionen Polen

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Nicht erst seit dem Austritt des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union und dem damit verbundenen Wegfall von Fördermöglichkeiten für Praktika bemüht sich das Europa-Team des OSZ IMT um die Erschließung neuer, interessanter und qualifizierter Kooperationen mit anderen Partnern. Leider werden aber oftmals die beruflichen und fachlichen Chancen in den Arbeitsmärkten der baltischen Länder, in Polen, Slowenien, Ungarn etc. von unseren Auszubildenden unterschätzt, obwohl sich in diesen Ländern viele international tätige, sehr dynamische und kulturell vielschichtige Firmen entwickelt haben. – Mit den zwei folgenden Berichten aus Frankreich (Perpignan) und Polen (Wroclaw) möchten wir positive Erfahrungen dokumentieren und Neugier auf spannende, bisher viel zu wenig genutzte Zielländer wecken.

 

Auslandspraktikum in Perpignan, Sommer 2021 (14. Juni bis 5. September 2021) von Theresa Dünnebeil, MTS 91

Im Sommer 2021 habe ich acht Wochen in einem Betrieb in Perpignan (Südfrankreich, an der Grenze zu Spanien) gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich viel erlebt, Neues gelernt, tolle Menschen getroffen und unterschiedlichste Eindrücke gesammelt. Es war eine spannende und prägende Zeit, die natürlich viel zu schnell vorbei war. 

Wegen der Pandemie hatte ich lange nicht geglaubt, dass das Praktikum so stattfinden kann. So richtig realisiert habe ich es erst, als ich auf meinem Bett in der WG in Frankreich saß, nachdem ich meine Mitbewohner:innen getroffen hatte. Wegen der ungewissen Situation hatte ich mich dazu entschieden, mir nicht selbst einen Betrieb und eine Unterkunft zu suchen, sondern dies einer Agentur zu überlassen. Die Leute des Partners des OSZ IMT, ALFMED, haben für mich also alles Organisatorische übernommen und ich musste mich nur um Hin- und Rückfahrt kümmern. Falls es nochmal dazu kommt und man nicht zufällig Kontakt zu irgendeinem Betrieb im Ausland hat, würde ich das auf jeden Fall auch wieder so machen. Alle waren sehr nett und ich hatte jederzeit Ansprechpersonen, falls irgendetwas gewesen wäre. Für Frankreich hatte ich mich entschieden, da ich neben Englisch auch eine weitere Sprache sicher beherrschen möchte.

Der Betrieb, in dem ich gearbeitet habe, heißt Numeric Wave, ein kleineres Start-Up mit gut zehn Angestellten in der Softwareentwicklung. Von Anfang an hatte ich einen eigenen Arbeitsplatz und wurde direkt ins Team integriert. Während der acht Wochen war ich in zwei Projekten unterwegs, überwiegend im Frontend, gegen Ende auch etwas im Backend. Jederzeit konnte ich den anderen aus den Projektteams Fragen stellen, auch der Chef war permanent erreichbar. Dadurch, dass ich so viel Hilfe angeboten bekommen hatte, fiel es mir leicht, mich im Projekt zurechtzufinden und meine Aufgaben zu erledigen. Durch die verschiedenen Projekte war die Arbeit abwechslungsreich und hat mir viel Spaß gemacht. Natürlich habe ich dabei viel neues gelernt, in der Softwareentwicklung gibt es ja sowieso meist mehrere Wege zum Ziel und es ist immer interessant, andere Blickwinkel kennenzulernen, aber es gab auch konkrete Sachen, die ich danach direkt in meinem Betrieb anwenden konnte. 

Neben der Arbeit habe ich in Perpignan natürlich noch ganz viel anderes erlebt. Bereits in der ersten Woche habe ich über eine Arbeitskollegin viele neue Leute kennengelernt. Gemeinsam mit ihren Freund:innen waren wir wandern und von da an habe ich vieles mit Leuten aus dieser Gruppe unternommen. Perpignan liegt zwischen dem Mittelmeer und den Pyrenäen. Besonders, wenn man nicht auf die Busse angewiesen ist, kann man also viel erleben und muss sich nicht zwischen Gebirge und Meer entscheiden. Einige aus der Gruppe haben Motorräder und machen regelmäßig Trips ins Umland. Für mich war das etwas total Neues, in Berlin bin ich nur mit Fahrrad, Bus und Bahn unterwegs. Es war super, hinten auf dem Motorrad sitzen zu können, sich durch die Serpentinen zu schlängeln und dabei die Aussicht genießen zu können. Auch mal abends an den Strand zu fahren war dadurch möglich, immer wieder sind wir nachts die Promenade entlang spaziert und haben Eis gegessen. Wenn wir nicht am Strand waren, gab es einen Spieleabend nach dem anderen. Ich habe es sehr genossen, von so vielen offenen Menschen umgeben zu sein, es war natürlich auch toll, den ganzen Tag mit ihnen Französisch sprechen zu können und so richtig ins Land eintauchen zu können. Neben den ganzen Unternehmungen mit meinen neu gefundenen Freund:innen war ich am Wochenende oft mit den Leuten aus meiner WG unterwegs. Wir haben benachbarte Städte besucht, Höhlen erkundet und etwas weiter entfernte Strände entdeckt. 
Grundsätzlich habe ich es sehr genossen, so spontan sein zu können. Klar, ich hatte auch eine normale Arbeitswoche, aber danach war eben Feierabend. In Berlin kommen dann ja doch einige Verpflichtungen hinzu, die ich so in Frankreich nicht hatte. Jeden Abend wurde spontan entschieden, was gemacht wird, oft wurde ich abends angerufen: Hey Theresa, heute Abend fahren wir nach xy, willst du mitkommen? Wir sind in zehn Minuten bei dir. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, so viel zu erleben und zu erfahren. Vieles habe ich daraus mitnehmen können und denke inzwischen anders über manche Sachen. Neue Menschen habe ich kennengelernt, die mich inzwischen auch schon in Berlin besucht haben und ich bin mir sicher, dass das nicht mein letzter Aufenthalt in Perpignan bzw. Frankreich war. 

Weiterführende Links:
Perpignan: www.mairie-perpignan.fr
Agentur Alfmed: www.alfmed.com/en/learn-french-france
Numeric Wave: numeric-wave.eu

Wroclaw entdecken – ein Auslandspraktikum in Polen im Sommer 2021 (Auszubildender FS-Klasse)

Organisation
Die Organisation des ganzen Aufenthaltes war wegen der unsicheren Pandemielage sehr lange in der Schwebe, aber dann kam doch die Nachricht, dass es losgehen könnte. Ich war sehr froh, dass nun alles trotz Corona-Bedingungen losgehen würde. Am Donnerstag, kurz vor dem geplanten Termin, kam endlich das „Go! “--  und bereits am darauffolgenden Samstag bin ich gefahren. Das war zwar alles sehr knapp, hat aber doch ganz gut funktioniert. Ich hatte mir vorher schon eine Packliste gemacht, sodass ich diese nur noch abarbeiten musste und mir sicher war, nichts zu vergessen. Das kann ich generell empfehlen, die Planungen schon 2 Monate vorher anzufangen, denn die meisten wichtigen Sachen fallen einem eh erst ein, wenn man gerade nicht darüber nachdenkt. Danke auch nochmal für die Unterstützung bei der Organisation, das hat mir sehr viel Sicherheit gegeben zu wissen, dass ich da nicht allein bin.

Anreise
Die Anreise war von Berlin aus echt entspannt. Ich bin am Hauptbahnhof in den Zug gestiegen und der ist dann ohne Umstieg durchgefahren. - Wenn ich das richtig gesehen habe, gibt es diese Verbindung mindestens einmal am Tag. Es gibt aber auch eine Schnellverbindung mit dem sog. Kulturzug (siehe Link unten). Ich denke, dass diese schnelle Verbindung auch für Freunde, die mal zu Besuch kommen wollen, interessant sein könnte. Den PCR Test habe ich nicht benötigt, es gab keine Grenzkontrollen. Ich hatte ihn trotzdem in der Tasche.

Am Bahnhof in Wroclaw wurde ich direkt von einem Mitarbeiter der Agency SEMPER AVANTI abgeholt und bis zur Wohnung gebracht. Das war sehr cool fand ich. Der kannte sich auch aus und hat mir den inoffiziellen Tipp gegeben, einfach schwarz mit der Tram zu fahren, weil das eh nie jemand kontrolliert. Da man aber auch in der Tram direkt mit seiner Karte zahlen kann, und die Fahrt durch die ganze Stadt 30ct kostet habe ich ein Ticket gelöst.

Wohnung
Unerwarteter Weise wurde ich doch in einer anderen Wohnung untergebracht als zuvor geplant. Das ist aber absolut kein Problem, denn diese Wohnung ist direkt auf dem Marktplatz. Also nicht um die Ecke, sondern wenn ich aus der Haustüre gehe, stehe ich direkt mitten auf dem Marktplatz. In der Wohnung wohne ich mir zwei Spaniern zusammen, die hier auch ihr Praktikum machen. Diese sind zum ersten Mal allein unterwegs und müssen noch lernen was es bedeutet, mit anderen Menschen zusammen zu wohnen, die einem nicht alles hinterhertragen (die lernen aber schnell). Sie sprechen mehr oder weniger gutes Englisch, mit dem einen verstehe ich mich auch sehr gut und der andere ist auch vollkommen in Ordnung. Die Wohnung war bei meiner Ankunft ziemlich dreckig (Bilder spare ich mir an dieser Stelle), das ließ sich aber durch einen kurzen Einkauf beim Drogeriemarkt um die Ecke und ein bisschen Überzeugungsarbeit bei den beiden sehr schnell regeln, sodass man relativ schnell nicht mehr das Gefühl hatte, Handschuhe in der Wohnung zu brauchen. Und nach ein paar kleineren Auseinandersetzungen auf Spanisch haben sich die beiden nun auch darauf verständigt, dass die Regel, alle Sachen nach dem Essen direkt abzuspülen, anstatt zwei Tage einweichen zu lassen, doch ganz in Ordnung ist. Die Wohnung ist sonst aber vollkommen in Ordnung. Die Dusche ist angenehm warm (oder kalt), das Leitungswasser ist trinkbar, es gibt eine Kochplatte und genügend Pfannen und Töpfe um etwas leckeres zu kochen. Und wenn man mal keine Lust zum Kochen hat, muss man ja nur 10 Meter gehen.

Arbeit
Meine Arbeit ist mit der Tram ca. 15 Minuten inklusive Fußweg von der Wohnung entfernt. Da war ich auch direkt am Montag, nachdem ich meine Fahrkarte bekommen habe. Der Chef ist sehr nett, mit den meisten anderen Kollegen habe ich noch nicht allzu viele Worte gewechselt, da ich noch nicht so gut einschätzen kann, wie gut deren Englisch ist. Aber das finde ich schon noch raus.
Ich arbeite dort daran, eine .net core Applikation in einen Windows Docker Container zu verpacken und diese dann zu verteilen. Bisher hatte ich noch nicht so viel mit Docker gemacht und wenn, dann nur auf Linux, da ist das also auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung und eine Herausforderung für mich. Bisher scheine ich mich auch noch nicht allzu schlecht angestellt zu haben oder zu lange gebraucht zu haben, der Chef hat bisher nur positive Dinge gesagt.
Die Arbeit beginnt für mich jeden Tag um 8 Uhr und endet um 16 Uhr. Da ich eh gerne den Nachmittag frei habe, kommt mir das sehr gelegen. Eine offizielle Mittagspause scheint es nicht zu geben, jeder macht einfach Pause wann und wie lange er will. Der Schnitt scheint aber ca. 30 Minuten zu sein, daran orientiere ich mich auch einfach. Die Arbeit hier macht mir aber auf jeden Fall sehr viel Spaß.

Freizeit
Durch einen Mitbewohner habe ich eine größere Gruppe Spanier kennen gelernt, die sind alle sehr nett. Das größte Problem ist, dass mein Spanisch sehr schlecht ist und wenn 10 Spanier lautstark miteinander diskutieren, ich leider absolut gar nichts verstehe. Aber sobald nur noch 1 oder 2 Spanier da sind, funktioniert das sehr gut. Wir haben auch schon mehrmals etwas zusammen unternommen, unter anderem waren wir abends öfter auf "der Insel", dem einzigen Ort in der Stadt, an dem man legal offen Alkohol trinken darf und der deshalb ein Treffpunkt der örtlichen Jugend ist.

Zusammen mit dieser Gruppe war ich auch schon in im Aquapark, die Reifenrutsche kann ich sehr empfehlen. Aber auch sonst ist der Aquapark ziemlich cool. Ich habe ein günstiges Monatsticket ergattert und war schon 5-mal dort, um im Sportbecken zu schwimmen. Das ist trotz der aktuellen Temperaturen gar nicht so voll, sodass man dort entspannt trainieren kann. Auch sonstige Sportangebote gibt es hier genug. An der Oder, die mitten durch den Ort fließt, kann man super laufen gehen, und auch die Seitenarme, die sich hier entlang winden sind, super. Ich habe schon verschiedene Längen ausprobiert, 5km, 8km, 17km und 23km lassen sich hier sehr entspannt laufen. Bei dem aktuellen Wetter zwar eher am frühen Morgen, aber das ist auf jeden Fallmöglich. Es gibt auch mehrere Außensportanlagen, die sehr gut ausgestattet sind, wenn man Kraftsport betreiben möchte (das ist aber nicht so mein Ding). Ich habe hier auch am Fluss einen schönen Ort gefunden, an dem man abends den Sonnenuntergang beobachten kann und etwas lesen kann.

Mit der Gruppe an Spaniern planen wir auch aktuell einen Ausflug nach Auschwitz. Das ist zwar kein fröhlicher Ort, aber wenn man hier in Polen ist, sollte man sich meiner Meinung auch gut über die Geschichte des Gastlandes und seiner Beziehungen zu Deutschland aufklären.

Essen
Da ich mich Vegan ernähre, ist ein Aufenthalt im Ausland immer ein bisschen komplizierter als bei Menschen, die auch Fleisch und andere tierische Produkte verzehren. Da Polen aber in der EU ist, sind wie in Deutschland alle Allergene und Inhaltsstoffe auf den Packungen fett gedruckt, sodass der Einkauf in den Supermärkten nicht wirklich kompliziert ist.  Und Google Übersetzer übersetzt auch ohne Probleme alle Inhaltsstoffe und alle anderen Schilder, wenn man diese vor dem Handy positioniert. Das Angebot an Restaurants und Snackbuden ist in Wroclaw nahezu unbegrenzt. So gut wie jeder Laden hat, ähnlich wie in Berlin, vegane Alternativen im Angebot, sodass man nicht verhungern muss. Und direkt gegenüber von der Wohnung ist ein sehr leckeres veganes Restaurant. Selbst vegane Piroggi habe ich schon gefunden, also muss ich hier auf kein kulturelles Erlebnis verzichten. Und kochen kann man bei uns in der Wohnung ja auch ganz gut. Generell sind das Obst und das Gemüse hier deutlich billiger als in Deutschland, und auch die meisten anderen Produkte im Supermarkt und in den Restaurants sind billiger.

Covid
Von der Pandemie ist hier eigentlich nichts mehr zu spüren (Stand: Juli 2021!). Es hat alles wieder ohne Einschränkung offen, nur in der Tram gilt noch eine Maskenpflicht (allerdings reichen hier wohl auch Stoffmasken). Und nicht alle scheinen das so ernst zu nehmen. Die Infektionslage scheint hier aber auch sehr gering zu sein, sodass das kein Problem sein sollte. Ich bin trotzdem vorsichtig und am Anfang war das ein sehr starker Kontrast zu Deutschland, welches, als ich die Grenze überquerte, ja noch (oder auch immer noch) sehr viele Einschränkungen hat(te). Durch einen der Spanier habe ich erfahren, dass hier aktuell die Impfungen sehr leichtherzig an alle rausgegeben werden, die da sind, da es hier in Polen wohl eine größere Gruppe an Menschen gibt, die sich den Impfungen verweigern. Vermutlich werde ich dann auch so nächste Woche meine zweite Impfung bekommen (die erste bekam ich schon in Deutschland).

Fazit
Ein Auslandspraktikum ist während der Ausbildung das beste, was man machen kann. Man bekommt Einblicke in die Arbeitsweise einer anderen Firma und lernt neue Technologien kennen.  Diese neuen Eindrücke und Erfahrungen kann man dann in seinem Betrieb anwenden und damit auch die Arbeit dort verbessern.
Kulturell ist so ein Auslandspraktikum auch sehr interessant. Durch den Austausch mit den Bewohnern des Landes ist es möglich, eine externe Sicht auf das eigene Land und das Verhalten zu bekommen und ich habe auch sehr viel über die polnische Politik erfahren, Dinge, die mir vorher nicht in diesem Ausmaß bewusst waren. Wroclaw ist eine sehr gute Stadt für ein solches Auslandspraktikum. Die Bewohner der Stadt sind alle sehr aufgeschlossen und supernett, sodass ich sehr schnell Freunde gefunden habe. Und das kulturelle Angebot ist in einer solch großen Stadt natürlich auch nicht zu verachten.

Links:
Verbindung Berlin-Wroclaw:  https://www.vbb.de/vbb-services/freizeitangebote/polen/breslau-wroclaw
Das Unternehmen: www.infotel-software.eu
Der Partner des OSZ IMT: SEMPER AVANTI : www.semperavanti.org

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